Wenn es um Sport-Mentaltraining geht, gibt es insbesondere im deutschsprachigen Raum auch heute noch zahlreiche Missverständnisse und falsche Vorstellungen.
Tatsächlich ist es so, dass sich viele Sportlerinnen und Sportler erst dann mit dem mentalen Bereich beschäftigen, wenn sie gewissermassen in Not sind und Lösungen für ein bestimmtes Problem suchen. Der Leidensdruck muss häufig genügend gross sein, damit etwas unternommen wird. Dies ist eine sehr problemorientiere Denkweise. Mentaltraining kann in solchen Situationen sicher hilfreich sein, doch wie bei physischem Training geht es grundsätzlich um die Optimierung gewisser Fähigkeiten. Wer die Ganzheitlichkeit seiner Sportart erkannt und realisiert hat, dass der Kopf ein ganz entscheidender Faktor ist, wartet nicht auf die sportliche Krise, sondern entwickelt auch seine mentalen Fähigkeiten weiter. Im Idealfall sollte Mentaltraining ein fester Bestandteil des Trainingsprogramms sein.
Die sportliche Leistung ist letztlich das Produkt aus einer Fülle von Fähigkeiten: technisch/koordinativen, körperlichen, taktischen und mentalen. Wer das Ziel hat seine sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern, sollte sich somit auch dem mentalen Bereich widmen. Ob im Profibereich, im guten Amateurbereich oder im Breitensport ist völlig egal. Mental stärker zu werden hilft immer, um seine Ziele zu erreichen. Wer sich damit auseinandersetzt, liegt mental im Vorteil...
Bereits Kindern und Jugendlichen sollte ein möglichst ganzheitliches Bild der Sportart vermittelt werden. Wichtig ist selbstverständlich, dass dies altersgerecht und spielerisch erfolgt. Die Fähigkeiten, welche dabei im Zentrum stehen, wie zum Beispiel ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen, die Konzentration zu verbessern, lösungsorientiert zu denken, aber auch Werte zu vermitteln wie Fairplay und Respekt sind auch enorm bedeutend in Schule und Ausbildung. "Mentaltraining" würde sich gar als Schulfach anbieten...