Die European Championships sind ein neuer Multisport-Event, an welchem die Europameisterschaften in den Sportarten Leichtathletik, Schwimmen, Rudern, Radsport, Kunstturnen, Triathlon und Golf gebündelt ausgetragen werden. Mit dem Ziel eine höhere Medienpräsenz zu erreichen. Während die Leichtathletik-Wettbewerbe in Berlin ausgetragen wurden, fanden die anderen Sportarten im schottischen Glasgow statt. Insgesamt waren 52 Nationen und fast 4000 Sportlerinnen und Sportler am Start. 187 Medaillensätze wurden verteilt.
Für die Schweizer Delegation waren es sehr erfolgreiche Meisterschaften. In der Leichtathletik holte Léa Sprunger gar das erste EM-Gold für eine Schweizerin mit ihrem Sieg über die 400m Hürden. Als Favoritin angetreten, hielt sie der Erwartungshaltung stand. Mit einer Zeit nur ganz knapp über dem Schweizer Rekord und ihrer eigenen Bestleistung, lief sie ein hervorragendes Rennen. Der Traum wurde wahr! Eine freudestrahlende, aber auch erleichterte Léa Sprunger gab danach Auskunft:
"Anfangs Saison sagte ich, dass ich hier gewinnen will. Auf dieses Ziel war ich fokussiert. Ich bin froh, dass ich heute in Topform war."
Vor zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in Rio sah das noch ganz anders aus. Sprunger galt als Kandidatin für das Finale der besten 8, nach einer bis dorthin äusserst starken Saison und an die Weltspitze anklopfend. Doch dann folgt das Aus bereits im Vorlauf, nachdem sie an der letzten Hürde den Rhythmus komplett verliert und fast zum Stillstand kommt. Gegenüber ihrer Bestzeit verliert sie über 2 Sekunden - Welten über die Distanz von 400m Hürden. Untröstlich über ihre Leistung sagte sie damals in die Mikrofone:
"Ich bekam völlig Panik und Angst, weil es zu regnen begann und ich auf Bahn 1 starten musste. Beides kannte ich nicht. Ich war blockiert und habe alles falsch gemacht."
Sie sprach gar vom schlechtesten Lauf ihrer Karriere und dies passiere ausgerechnet bei den Olympischen Spielen. Die grundehrliche Aussage zeigte klar auf, dass Léa Sprunger der Aufgabe mental nicht gewachsen war und insbesondere auch bei der mentalen Vorbereitung so einiges versäumt wurde...
Doch Léa Sprunger zog daraus die Konsequenzen. Nach Rio begann sie mit einer Mentaltrainerin zusammenzuarbeiten. Diese habe ihr bspw. beigebracht sich auf ihre Stärken zu besinnen...
Am 10. August 2018 war es dann soweit: Die 27-jährige Westschweizerin spielte ihre Stärken gekonnt aus - EM-Gold, félicitation!!!