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Michelle Gisin erstmals auf dem Abfahrtspodest

Ende 2012 startete Michelle Gisin - die jüngere Schwester von Dominique Gisin, der Abfahrts-Olympia-Siegerin 2014 - erstmals im Weltcup. Bis letzte Saison galt sie als Slalomspezialistin. Erst am 17. Dezember 2016, vor noch nicht einmal einem Jahr, gab sie in Val-d'Isère ihr Abfahrtsdebut und brillierte dabei mit einem sensationellen 7. Platz. So unerwartet die Platzierung kam, bereits bei den ersten Abfahrts-Einsätzen im Weltcup zeigte sich, dass Michelle Gisin das Zeug zur kompletten Skifahrerin hat und in der Abfahrt in Zukunft vielleicht sogar am stärksten einzustufen sein wird. Das Gefühl für das Gleiten scheint in der Familie Gisin in die Wiege gelegt worden zu sein. Trotzdem galt ihr Hauptaugenmerk auch in der Vorbereitung zur diesjährigen Weltcup-Saison den technischen Disziplinen und insbesondere dem Slalom.

 

Umso überraschender, was Michelle Gisin in der 2. Abfahrt im kanadischen Lake Louise in den Schnee zauberte und erstmals in einem Einzel-Weltcup-Rennen mit Rang 3 aufs Podest fuhr. Sehr eindrücklich, wie sich Gisin im Interview danach äusserte und detailliert über ihre Gedanken vor und während des Rennens Auskunft gab. Aufgrund der am Start schwierigen Sichtbedingungen hätte sie sich Mut zugeredet und sich an St. Moritz zurück erinnert, wo ähnliche Sichtverhältnisse herrschten:

"Ich kann das, ich kann das ... Du weisst, wo es durch geht..."

 

Zum Artikel auf SRF-Sport inkl. Interview mit einer freudestrahlenden Michelle Gisin

 

Im gleichen Rennen zeigt auch Mikaela Shiffrin ihr überragendes Talent. Die Slalomkönigin gewinnt ihre erste Abfahrt und dies ausgerechnet auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke in Lake Louise, wo es viel Überwindung und Risikobereitschaft braucht. Interessant dabei auch, dass Shiffrin in der Vorbereitung auf die diesjährige Saison erstmals mit einer Mentaltrainerin zusammengearbeitet hat. Nach eigener Auskunkft u.a. auch, um die Nervosität vor dem Start besser in den Griff zu bekommen. Das ist allgemein ein Merkmal der ganz grossen Sportlerinnen und Sportler: Sie ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern sind immer bereit neue Wege zu gehen und sich weiterzuentwickeln...