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Rugby: Der "Haka" der All Blacks

Die Rugby Weltmeisterschaften, welche derzeit in England stattfinden, sind nach Olympischen Spielen und Fussball-Weltmeisterschaften der drittgrösste Sportanlass, wenn es um das mediale Interesse geht. Zu den insgesamt 47 Partien werden ca. 2,2 Millionen Zuschauer erwartet, vor den Bildschirmen rechnet man mit bis zu drei Milliarden Zuschauern. Auf Eurosport werden 26 Partien live übertragen. 

 

Zwanzig Nationen aus allen Kontinenten haben sich für die WM qualifiziert, welche am 31. Oktober mit dem Finale in London enden werden. Topfavorit ist dabei der Titelverteidiger aus Neuseeland, die sog. "All Blacks". In Neuseeland ist Rugby der Nationalsport und beinahe schon eine Religion. Wenn die All Blacks auflaufen, wird man Zeuge eines der bekanntesten Rituale aus der Sportwelt, wenn sich das Team vor dem Anpfiff aufbaut, sich dem gegnerischen Team gegenüberstellt und den sog. "Haka" vorführt. Nachfolgend ein illustrierender Videolink - viel Vergnügen :-)

 

Der Haka der All Blacks

 

Ganz schön furchteinflössend...

Der Haka demonstriert pure Entschlossenheit, eine geballte Energie und Stolz im Trikot der All Blacks auflaufen und die eigene Nation vertreten zu dürfen. Beim Haka handelt es sich um einen rituellen Tanz der Maori, es gibt jedoch ganz unterschiedliche Arten und bedeutet übersetzt ganz einfach "Lied mit Tanz". Der Haka der All Blacks wirkt aggressiv, dem gilt es als gegnerisches Team erstmal standzuhalten. Einige Teams haben Gegenstrategien entwickelt, etwa das Singen der eigenen Landeshymne, das entschlossene Entgegentreten oder das konsequente Ignorieren, um den Neuseeländern möglichst keinen psychologischen Vorteil zu gewähren. Denn jedes Ritual verfolgt ja bestimmte mentale Absichten...

 

Rugby ist ganz sicher ein sehr harter Sport, da Körperkontakt dazu gehört, um den Angriff des gegnerischen Teams zu stoppen und den Ball tragenden Spieler zu Fall zu bringen. Gleichzeitig werden im Rugby Werte wie Fairplay und Respekt gross geschrieben und auf dem Platz und im Stadion vorgelebt. Da gibt es keine Aggression unter den Zuschauern, kein ständiges Reklamieren und Simulieren - welch ein Unterschied bspw. zum Fussball! Diese Werte werden den Spielern, welche in jungen Jahren beginnen, von Anfang an vermittelt. Und keine Bange, Kinder, welche bspw. in Neuseeland schon mit vier/fünf Jahren ans Rugby herangeführt werden, spielen selbstverständlich nicht die Rugby-Form, welche wir nun an den TV-Bildschirmen sehen können, sondern es gibt "feinere" Arten mit nur minimalem Körperkontakt.